Julie Rüter
Szenografien/Interventionen 

Mini Opera Space /Pavillon 21 Münchner Staatsoper 2011


Der Pavillon 21 war  auch im Jahr 2011 für das junge Programm der  Münchner Opernfestspiele der  bayrischen Staatsoper ein außergewöhnlicher  temporärer Raum und beinhaltete ein breites Programm von Uraufführungen, Performances, Lesungen und Konzerten.

zeichne für  Raumkonzeptionen für  Freiheitsfelder1/2/3 / Campus 1+2/  Baalroom /

Assistenz für Make no Noise/

Assietnz der technischen Leitung  Pavillon 21 gesamtes Programm

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PAVILLON 21 MINI OPERA SPACE 2011  Veranstaltungen im Überblick


Miroslav Srnka
Make No Noise

Kammeroper in englischer Sprache
Libretto von Tom Holloway
nach einem Stoff von Isabel Coixet
Auftragswerk der Bayerischen Staatsoper, unterstützt von Aldeburgh Music durch ein Jerwood Opera Writing Fellowship
In englischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Musikalische Leitung: Christopher Ward
Inszenierung: Matthew Lutton
Bühne: Christof Hetzer
Sound Design: Olivier Pasquet
Hanna - Laura Tatulescu
Joseph - Levente Molnár
Inge - Heike Grötzinger
Simon/Worker - Kevin Conners
Martin/Boss - Tareq Nazmi
Ensemble Modern
Hanna und Joseph besitzen keine Worte für die Ereignisse, die ihr Leben schlagartig verändert haben. Beide haben einen erträglichen Weg gefunden, um mit ihrer jeweiligen Vergangenheit umzugehen: das Schweigen. Als sie auf einer stillgelegten Bohrinsel aufeinander treffen – die verschlossene Frau und der schwerverletzte, aber draufgängerische Mann –, spüren sie in ihrer eigenartigen Verbindung eine Möglichkeit, mit ihren Traumata leben zu können.
Der in Prag geborene Komponist Miroslav Srnka schreibt eine Kammeroper über die Suche nach zwischenmenschlicher Kommunikation. Singen wird für die beiden Protagonisten zu der Sprache, die ihnen den einzig möglichen Weg aufzeigen kann.
Uraufführung
Di 28.06.11 20:00 Uhr
Mi 29.06.11 20:00 Uhr
Fr 01.07.11 20:00 Uhr
Sa 02.07.11 18:00 Uhr
© Bärenreiter Verlag Basel
Partner für die Uraufführungen der Bayerischen Staatsoper
Roland Berger
Strategy Consultants
Mit freundlicher Unterstützung von Prof. Georg Nemetschek

François Sarhan
Encyclopédie

In englischer Sprache
Auch in Frankreich wird an einer Enzyklopädie gearbeitet – wie die Bayerische Staatsoper es seit zwei Spielzeiten mit der unmöglichen Enzyklopädie tut. François Sarhans Encyclopédie ist ein wahres Kunstwerk und stellt alle Erwartungshaltungen spielerisch und humorvoll auf den Kopf. Das Publikum findet sich in einer Lektion des unfassbaren Professors Henry Jacques Glaçon wieder, dessen enzyklopädisches Wissen in Gestalt von Klängen, Melodien, bewegten Bildern und Erzählungen aufscheint. Objekte werden zu Lebewesen, Musik wird zu Theater, Wissen zu Spiel und Professor Glaçon zu einer dadaistischen Figur aus Monty Pythons Flying Circus.

Lektion 1: Die automatische Gitarre
Texte, Collage, Video, Vortrag: François Sarhan
Gitarre: Matthias Koole
Schlagzeug: Sylvain Lemêtre
Blasinstrumente: Matthieu Metzger
Do 30.06.11 20:00 Uhr
Lektion 2 : Hagiographie (Heiligenleben)
Texte, Collage, Video, Vortrag: François Sarhan
Schlagzeug: Gerrit Nulens
Blasinstrumente: Matthieu Metzger
Klavier: Fabian Fiorini
Fr 15.07.11  20:00 Uhr

Freiheitsfelder
Über: Maß
Über: Macht
Über: Mut

Die Redenreihe Freiheitsfelder steht unter dem Spielzeitthema „unfrei frei“ und beschäftigt sich mit dem Spannungsverhältnis zwischen Maß, Macht und Mut und der Freiheit des Einzelnen einer Gesellschaft. Gibt es ein Übermaß an Freiheit und wenn ja: Was ist das richtige Maß? Bringt Macht persönliche Freiheit oder macht die Macht unfrei? Welchen Stellenwert hat Mut in einer Demokratie und kann eine Gesellschaft übermütig werden? International renommierten Redner und Rednerinnen zeichnen Bewegungen und Veränderungsprozesse in der globalen Gesellschaft nach. Die Vorträge treten in Dialog mit einem anschließenden Konzert von Musikern, die in ihrer Kunst bewusst Grenzen überschreiten.
In Zusammenarbeit mit der Nemetschek Stiftung
Shirin Ebadi (Iran), Juristin und Menschenrechtsaktivistin, Trägerin des Friedensnobelpreises
Kai Wangler (Deutschland), Akkordeonist Quêtsch
Mo 04.07.11 20:00 Uhr
Norbert Lammert, Präsident des Deutschen Bundestages
Michael Vorfeld (Deutschland), Bildender Musiker und bildender Künstler: Glühlampenmusik
Mo 11.07.11 20:00 Uhr
Leoluca Orlando (Italien), Politiker, international bekannt durch Kampf gegen die Mafia
Marcus Schmickler (Deutschland), Komponist, Musiker und Produzent & John Tilbury (Großbritannien), Pianist und Improvisationsmusiker
Mo 18.07.11 20:00 Uhr
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Georg Diez und Christopher Roth
The 80*81 Findings

Videoperformance
In ihrer Recherche 80*81 ging es Georg Diez und Christopher Roth 2010 um einen Zeitenwandel: Ronald Reagans Radikalkapitalismus, Ayatollah Khomeinis Radikalislam, das Ende des Kommunismus und die Starwerdung des Papstes, die Grünen, Aids, American Gigolo. Sie machten Interviews, reisten bis Johannesburg, bis North Dakota, veröffentlichten elf Bücher, traten in Theatern auf, Galerien, Nachtclubs. Die Geschichte des Geschichtswandels indes blieb ein Gerücht.
2081 sehen wir klarer. Bei einer Indien-Reise wurde zum Jahreswechsel 2010/2011 mit einer Prozession über den Ganges das rituelle Ende von 80*81 begangen. Diez und Roth wollten in Indien die Geister entlassen, die sie gerufen hatten. Ihr Ideal war die Oper. Nur hier könne die disparate Geschichte Ereignis werden. Nun sind die Rishikesh-Files wieder aufgetaucht: Bilder, Filme, Fundstücke, aus einer Vergangenheit, der wir einmal als Zukunft gedient haben. Wir erkennen uns in unseren Scherben.
Mi 06.07.11 ab 18:00 Uhr

Konzert
Ablaye Cissoko und Volker Goetze

Mit Ablaye Cissoko und Volker Goetze begegnen sich zwei unterschiedliche Musiktraditionen und Kulturen. Cissoko kommt aus dem Senegal, ist Virtuose auf der Kora, einer 21-saitigen Stegharfe und wuchs in einer Familie auf, die die Tradition des Griot, eines singenden Geschichtenerzählens, seit Jahrhunderten von Generation zu Generation weitergibt. Der in New York lebende Jazz-Trompeter Volker Goetze interessiert sich seit gut zehn Jahren für westafrikanische Musik und reagiert mit seinen Improvisationen auf Cissokos Erzählungen. Die Musik des Duos ist ein behutsamer Dialog beider Klangwelten und nimmt die Zuhörer mit auf eine Reise.
Kora, Stimme: Ablaye Cissoko
Trompete, Flügelhorn: Volker Goetze
Do 07.07.11 20:00 Uhr

Fideliopiraten
Nach ihren Eingriffen ins Videosignal der Oper für alle-Übertragungen von Lohengrin und Tosca gehören sie fast schon zum Festspielestablishment. In diesem Jahr entern drei Videopiratinnen – Manuela Hartel, Eva Hartmann und Aiko Okamoto – Beethovens Fidelio. Und während im Nationaltheater Leonore in Verliese herabsteigt, um ihren Mann und den Weg zur Freiheit zu finden, montieren die drei im Pavillon 21 das Bühnengeschehen mit ihrem unerschöpflichen Arsenal an Bildern von Befreiung, Revolution, Gefangen- und Verfangensein und erzählen so simultan und live mehrere Versionen dieser Geschichte. Doch diesmal droht Meuterei im Pavillon!
Fr 08.07.11  20:00 Uhr
HEILIG! HEILIG! HEILIG!
Ausstellung von Studenten der Kunstakademie zu Olivier Messiaens Saint François d’Assise
Ein Heiliger, der das Kreuz auf sich nehmen will, Gottes Schöpfung anbetet und mit den Vögeln redet? Der an Händen und Füßen aus Wundmahlen blutet? Ein Komponist, der die Zuhörer blenden will mit der Herrlichkeit Gottes? Weltentsagung gegen Todesangst? Was unserem Alltag entrückt scheint – Messiaens avantgardistische Meditation über Mysterien des Glaubens – bietet genug Material für Verwunderungen und Befragungen. Parallel zu Hermann Nitschs Neuinszenierung von Saint François d’Assise nähern sich Medienkunststudenten der Münchner Kunstakademie auf ihre Weise diesem Mammutprojekt. Ihre Arbeiten zeigen wir in einer Gruppenausstellung.
Sa 09.07.11  12:00 - 20:00 Uhr

Festspiel-Campus
für Jugendliche zwischen 16 und 21
Auch für Jugendliche bietet der Pavillon 21 Raum für experimentelle Erfahrungen. Schorsch Kamerun, Sänger der Goldenen Zitronen und Theaterkünstler, sowie Richard McNicol, einer der Gründerväter der modernen Musikpädagogik, erforschen jeweils ein Wochenende gemeinsam mit Jugendlichen unterschiedliche Möglichkeiten des Theaters und der Musik. Schorsch Kamerun durchforstet den heutigen Informationsdschungel; Richard McNicol erweitert Olivier Messiaens Klangwelten durch gemeinsames Improvisieren. Der eigene Körper wird zum Instrument, erprobtes Musizieren verändert sich, Ideen werden zu szenischen Vorgängen. Das Publikum ist jeweils am Sonntag eingeladen, diese Arbeit zu verfolgen.
So 10.07.11 Festspiel-Campus: Schorsch Kamerun
So 17.07.11 Festspiel-Campus: Richard McNicol
jeweils 12:00 –16:00 Uhr Offene Probe
17:00 Uhr Werkstatt-Präsentation
Für Jugendliche ab 16 Jahren mit Vorerfahrung im Bereich Instrumentalspiel bzw. Gesang. Bewerbung für die Workshopteilnahme bis zum 16.05.11 unter jugend@st-oper.bayern.de.

Krétakör
Undankbare Biester

https://www.youtube.com/watch?v=5rFx5kzQ5vk
Kammeroper für 7 Musiker, 4 Sänger und 5 Jugendliche
Komposition / Musikalische Leitung: Marcell Dargay
Inszenierung: Arpárd Schilling
Dramaturgie und Regiemitarbeit: Martón Gulyás
Auftragswerk der Bayerischen Staatsoper
In ungarischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Dr. Gyula Ferenczy ist Vater eines 18-jährigen Sohnes und klinischer Psychiater. Auf rätselhafte Weise sieht er sich in die Geschichte eines neu eingelieferten Patienten verstrickt, dem mehrere brutale Misshandlungen angelastet werden. Die Analysegespräche zwischen Patient und Arzt werden zur traumartigen Reise ins Innere Ferenczys, bei der das Selbstbild des vorbildlichen Chefarztes und Familienoberhauptes ins Wanken gerät.
Gemeinsam mit ihren erwachsenen und jugendlichen Darstellern entwickeln Regisseur Árpád Schilling und Komponist Marcell Dargay eine Kammeroper über Gewalt und Ignoranz in der Familie.
Uraufführung
Di 19.07.11
Mi 20.07.11
Fr 22.07.11
Sa 23.07.11
jeweils 20:00 Uhr
Mit freundlicher Unterstützung der Gesellschaft zur Förderung der Münchner Opernfestspiele
Undankbare Biester ist der zweite Teil der Trilogie Catafalque, die im Juni 2011 mit der Premiere des Spielfilms jp.co.de bei der Prager Quadriennale eröffnet wird.
Nicole Seiler

Living Room Dancers
Nachdem Nicole Seiler ihr Projekt bereits in Lausanne, Warschau und Barcelona realisiert hat, stellt die schweizer Choreographin nun Münchener vor, die einen Großteil ihrer Freizeit mit Tanz verbringen: mit argentinischem Tango, Salsa, Electro Dance, Steptanz oder Pole Dance. Meistens tanzen sie für sich allein. Oder zu zweit. Oder in einem Verein. Für zwei Abende werden Privatwohnungen zum Dancefloor und zu ihrer Bühne. Der Zuschauer nimmt, ausgestattet mit mp3-Player und Opernglas, für Augenblicke Teil an der sonst so intimen Situation des Tanzes.
Treffpunkt: Pavillon 21 MINI Opera Space
Sa 23.07.11  21:30 Uhr
So 24.07.11  21.30 Uhr

Ballroom im Pavillon 21
Egal ob Living Room Dancer, Profi oder blutiger Anfänger – für einen Abend wird der Pavillon 21 zum Standardtanzcafé für alle. Mit dem Salonorchester der Bayerischen Staatsoper.
So 24.07.11  19:00 Uhr
Ab 19 Uhr crash-Tanzkurs
Ab 21:00 Uhr open Ballroom mit DJ
Eintritt frei
Filme zur Ausstellung
Elmgreen & Dragset
Drama Queens, 2007
41 Minuten
Laurie Simmons
The Music of Regret, 2005/06
40 Minuten
in englischer Sprache
Die beiden Filme Drama Queens und The Music of Regret stehen an der Schnittstelle zwischen Bildender Kunst, Film, Performance und Theater stehen.
Das Künstlerduo Michael Elmgreen und Ingar Dragset hinterfragen mit ihren innovativen Installationen und Performances unterschiedliche Verhaltensmuster und  Strukturen der Repräsentation im Kunstbetrieb. Drama Queens ist die filmische Umsetzung des Theaterstücks, das sie für die Skulptur Projekte Münster 2007 entwickelten. Ikonen der modernen Skulptur werden zu den Protagonisten dieses Stücks und liefern sich auf der Bühne einen Schlagabtausch über ästhetische Konzepte.
Laurie Simmons beschäftigt sich in ihren Fotografien seit über 30 Jahren mit der Inszenierung von Puppen im nachempfundenen häuslichen Umfeld. Mit ihrem ersten filmischen Werk, The Music of Regret, hat sie diese Fotografien und viele ihrer artifiziellen Protagonisten förmlich zum Leben erweckt und ein dreiteiliges Musical mit Gesamtkunstwerkcharakter geschaffen. In der Hauptrolle ist Meryl Streep in ihrer ersten Musical-Rolle zu sehen.
Parallel zu den Opernfestspielen wird eine Auswahl von Werken von Elmgreen & Dragset im Nationaltheater gezeigt. Das Filmprogramm begleitet die Ausstellung Street Life and Home Stories. Fotografien aus der Sammlung Goetz, die bis 11.09.11 im Museum Villa Stuck zu sehen ist, www.villastuck.de.
Mo 25.07.11  12:00 – 22:00 Uhr
Di 26.07.11  12:00 – 22:00 Uhr
Filme jeweils im Wechsel
In Zusammenarbeit mit dem Museum Villa Stuck und der Sammlung Goetz.